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Zanderjäger on Tour

 

Team Zanderjäger in Norwegen !!

 

Am 29.04.2011 um 02:00 Uhr war es endlich soweit. Pünktlich stand ich bei Peter vor der Tür und wir fuhren gemeinsam zu Karsten. In den zuvor bis unters Dach voll bepackten BMW waren unsere Rucksäcke für die Fähre schnell umgepackt und los ging die Fahrt zum gemeinsamen Treffpunkt Rastplatz Lorsch. Mit 13 Mann in 4 Autos,  waren wir gegen 11:00 Uhr in Kiel angekommen, wo wir uns noch im Angelgeschäft die restlichen Köderneuheiten für Norwegen betrachteten. Um 13:00 Uhr fuhren wir dann auf die Color Line Fantasy.  Nachdem die Kabinen eingerichtet waren, ging es zum Bummeln über die Fähre. Um 18:00 Uhr trafen wir uns mit den restlichen Kollegen zum gemeinsamen Buffet. Danach splittete sich die Gruppe. Ein kleiner Teil ging schlafen, der Rest vergnügte sich bis zum frühen Morgen im Pub und in der Diskothek. Am nächsten Tag, nach dem Frühstück, was einzelne Personen, darunter auch ich, aus unverständlichen Gründen verschlafen hatten, ging die Fahrt in Richtung Statland ca. 180 km nördlich von Trondheim weiter. 11 Stunden später gegen 21:00 Uhr, waren wir endlich angekommen und bezogen unsere 2 Häuser. Ernst und ich wurden von unserem Vermieter in die Boote eingewiesen und beim gemeinsamen Abendessen wurden die 4 Boote aufgeteilt. 2 Echolote waren bereits vorhanden. Karsten und ich hatten unser eigenes dabei, somit waren alle 4 Boote voll ausgestattet. Am ersten Tag hatte ich zwei von drei Neulingen an Bord. Peter,l der noch nie in Norwegen war, und Harry, der noch nie eine Angel in der Hand hatte, waren sehr gespannt auf unser Fangergebnis. Nachdem ich beiden kurz erklärt hatte, wie und auf was wir angeln, konnte Peter nach ca. 10 Minuten angeln den ersten Drill verzeichnen. Nach kurzem Drill stieg dieser jedoch aus. Aufbauend rief ich ihm zu, dass dies nicht der letzte Fischkontakt für heute war: Dann geschah das, was wir alle aus Angelgeschichten kennen. Harry der absolute Neuling rief, da stimmt was nicht, irgendwas zieht an meiner Angel. Wie soll es auch anders sein, er fing den ersten Fisch an Bord. Ganz stolz präsentierte er uns seinen 3 kg Dorsch und zugleich Hilfe rufend: Was mach ich jetzt damit? Kurze Zeit später in unserer bekannten Bucht, an der wir vor zwei Jahren fast all unsere Fische fingen, konnte auch ich mich in die Fangberichte eintragen. Ein Köhler konnte meinem Salt Shaker nicht widerstehen. Danach durfte unser Neuling wieder ran. Daraufhin folgten 2 Fische an meiner Spinnrute. Er sagte nichts, aber mir fiel auf, dass Peter langsam ungeduldig wurde. 5 Fische binnen 1 Stunde und keiner an seiner Angel. Doch dann war es soweit, der erste 2.5 kg Dorsch an Peters Angel. Danach war der Bann gebrochen und wir konnten uns alle drei über einen schönen fangreichen Vormittag freuen. Beim Mittagessen kamen die ersten Meldungen und wir stellten fest, dass wir die Einzigen waren, die erfolgreich über die erste Ausfahrt berichten konnten.  Gegen 15:00 Uhr starteten wir dann in gleicher Besetzung zum zweiten Anlauf für diesen Tag. Wie erwartet fuhren alle Boote in Richtung Bucht, so dass wir beschlossen hatten, weitere Stellen zu suchen. Dann ging das Fisch sammeln los. An jeder Erhöhung auf ca. 10 -20 Meter folgten 1-2 Fische. Mühsam erbeuteten wir nach und nach unsere Fische. Beim Abendessen erfolgte der nächste Austausch mit unseren Freunden. Dabei stellte sich heraus, dass es zwei sehr unzufriedene Angler unter uns gab, die keinen Fisch fangen konnten. Gerrit und Ralf war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Tobi eröffnete dann eine Diskussion über mögliche Angeltechniken, die wir ausprobieren müssten. Natürlich waren Peter und ich für alles offen, so dass wir uns entschlossen, am nächsten Morgen mit Tobi und Gerrit gemeinsam, zu viert aufs Boot zu gehen und unser Glück beim Schleppen zu versuchen. Ausgestattet mit unseren Wobblern und Schleppruten starteten wir in den zweiten Tag. Unmittelbar vor unserer Haustür knallte es zum ersten Mal an meiner Angel. Während ich den Fisch ausdrillte, kurbelten die anderen drei Ihre Wobbler ein, um einen Schnursalat zu vermeiden. Bei der nächsten Drift knallte es zeitgleich bei Tobi und bei Peter. Kurze Zeit später lagen drei mittlere Seelachse im Boot.  Dann fuhren wir weiter an den steilen Felskanten entlang, in der Hoffnung ein paar Köhler oder Pollack zu erwischen. Für unsere Mühe wurden wir auch belohnt und da auch Gerrit erfolgreich war, hatten wir kurz vor dem Mittagessen 15 Fische im Boot. Am Nachmittag stand natürlich Schleppen auf dem Programm und wir hatten uns ein paar markante Stellen auf der Seekarte ausgesucht. Voller Vorfreude machten wir das Boot klar und legten ab. Gerade aus dem Hafen heraus wurden wir dann schnell eines Besseren belehrt. Mit dem Wind und der Flut kamen die Wellen! Hoch motiviert wollten wir uns davon nicht beeindrucken lassen und langsam mit den Wellen zu unseren Plätzen fahren. Leider mussten wir feststellen, dass bei Wellen über 1m Höhe, 1 Becher für 4 Mann zum Wasser ausschöpfen, nicht ausreicht. Also drehten wir, nass von Kopf bis Fuß um und wärmten uns bei einer Tasse Kaffee auf. Nach 2 Stunden war klar, der Nachmittag ist gelaufen. Mit dem Angeln wird es bei diesem Seegang und den kleinen Booten nichts mehr. Neuer Tag, neues Glück. Besatzung diesmal Ralf, Joachim und ich, während Peter und Tobi mit Reinhard los zogen. Nach ca. 1 Stunde hatten wir in den kleinen Buchten rund um unsere Hütte 3 kleine Dorsche landen können. Ralf, der bis dato immer noch keinen Fisch gefangen hatte, war langsam ungeduldig. Er brummelte vor sich hin, er möchte wenigstens einen Fisch fangen. Also stellten wir auf Schleppen um und fuhren an die Kante, an der wir am Vortag einen Dreifachdrill hatten. Gleich bei der ersten Drift konnte ich wieder einen Seelachs zum Beißen überreden. Dann war es endlich soweit, Ralfs Angel bog sich durch und er hatte seinen ersten Fischkontakt in Norwegen 2011. Stolz präsentiert er uns seinen schönen Seelachs und in seiner Euphorie lies er dann verlauten, dass er gerne noch fünf Stück möchte, um seinem Schnitt von 2 Fischen am Tag, näher zu kommen. Um das Ganze zu verkürzen, Ralf fing an diesem Tag die meisten Fische. Er konnte sich über 23 Seelachse freuen, die er alle an der gleichen Stelle mit dem gleichen Köder fing. Wie sich jeder vorstellen kann, war die Stimmung beim gemeinsamen Abendessen dementsprechend gut und wir saßen bis zum frühen Morgen beisammen. So vergingen 4 Tage angeln mit durchwachsenem Erfolg, jedoch ohne den angestrebten kapitalen Fang. Führender in der Kategorie schwerster Fisch, war bis zu diesem Zeitpunkt Harald (genannt Fischgott) mit einem Seelachs von 6,1 kg. Der Zweitplatzierte, mit einem Dorsch von 4,8 kg, war Karlheinz. Den dritten Platz hielt Walter, ebenfalls ein kompletter Angelneuling, sicher in den Händen. Beim Frühstück kündigte ich Harald an, dass er seine Führungsposition heute verlieren wird. Ich prophezeite Ihm einen Leng über der 10 kg Marke. Nach der langen Nacht hatten wir bei 13 Mann, 5 Ausfälle am Morgen, so dass ich mit Peter alleine losgezogen bin. Erster Stopp, Kante zum Schleppen. Nach nur 10 Minuten hatten wir 3 kleine Seelachse, die uns als Köder dienen sollten, im Boot. Danach stellten wir uns an eine Kante von 40 Meter abfallend auf ca. 90 Meter. Hier war mein Gefühl gut, den Leng zu erwischen. Kurze Zeit später ruckte es in meiner Rute und ich begann aus 90 Meter meinen 250 gr. Pilker mit Fisch, hoch zu pumpen. Leider nur ein kleiner Leng von ca. 3 kg. Ein paar Stunden später im Haus angekommen, rief ich Harald nach draußen und erklärte ihm, dass dieser hier der kleine Bruder ist und ich heute Mittag einen Termin mit dem Großen vereinbart hätte. Gestärkt, nach 2 Stunden Schlaf und viel Kaffee verliesen Peter, Harry und ich erneut den Hafen um den Großen nachzustellen. Natürlich hatten wir uns mit einer Drift Schleppen frische Köder besorgt und fuhren weiter an die Kanten von ca. 30 Meter abwärts. Nach ca. 1,5 Stunden pumpen, pumpen und pumpen, verloren wir allmählich die Hoffnung (Kraft). Unterwegs an die nächste Stelle kam uns mein Vater Reinhard (Käptn Ahab) und Karsten entgegen. Leider konnten Sie auch nichts Zählbares berichten. Während wir bei einer erneuten Kante von 30 auf 70 Meter unsere Köder auf Tauchgang schickten, fuhren die zwei ca. 50 Meter hinter uns. Plötzlich hörten wir Reinhard rufen, kommt her, hier gibt’s Fisch! Wir fuhren zu Ihnen und bestaunten einen schönen Dorsch, den wir weit über 10 kg schätzten. Einige Meter versetzt war eine Kante von 35 Meter auf 70 Meter und mein Echolot zeigte jede Menge Fisch. Also Köder ab in die Tiefe und pumpen. Dann der erste Ruck, Anschlag sitzt. Die ersten 10 Meter gingen ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Doch dann wollte der Kollege am Ende der Schnur nicht weiter. Peter stand neben mir und bestaunte die krumme Rute. Ganz gefasst sagte ich: Peter wenn er oben ist halte meine Angel, dass ich Ihn herausholen kann. Nach einem unbeschreiblichen Kampf kam ein richtig schöner Dorsch nach oben. Das Adrenalin schoss in die Arme. Die Ruhe war weg und ich rief Peter zu, hol ihn raus, der hängt nur noch ganz knapp. Nach einer perfekten Landung und dem Vergleich zwischen Seelachs zuvor und Dorsch jetzt, wurde uns erst bewusst, was für ein Ur-Vieh wir da im Boot hatten. Fleißig pumpten Harry und Peter weiter, um auch so einen Fisch zu überlisten. Nach einer 5-minütigen Erholung, ließ auch ich meinen Köder wieder nach unten. Genau 0,5 Meter neben Peter am Grund angekommen, ruckte es erneut und los ging Teil zwei. Dieser Drill fühlte sich an wie ein Zentner Kartoffeln aus voller Strömung raus zu ziehen. Einfach nur schwer. Nach ca. 10 Minuten, kam Dorsch Nummer zwei an Bord. Überglücklich mit schmerzenden Armen, feuerte ich Peter und Harry an, in der Hoffnung, dass beide auch einen solchen Fisch fangen können. Dann war es soweit, Peters Rute krumm bis zum Rollenhalter. Die Bremse gut eingestellt, begann auch sein Drill mit einem guten Dorsch. Leider war der Drill von kurzer Dauer und Peter zog sein Vorfach ohne Köder nach oben. Sch…. Hardmono 0,70 mm gerissen. Die Enttäuschung können alle Angler sicherlich nachvollziehen. Fast eine Stunde später war das Echolot noch immer voll mit Fisch, aber außer zwei, drei kleinen Dorschen wollte keiner mehr anbeißen. Die Rückfahrt Richtung Hütte war sehr ruhig. Dann hatte Peter seinen Frust überwunden und gratulierte mir zu meinem tollen Erfolg und wir freuten uns auf das Wiegen der Fische. Der Vergleich Vater vs. Sohn stand an. Wer hat den schwereren Fisch und somit Platz 1? An der Wiegestelle angekommen, kamen die restlichen Petrijünger aus ihren Löchern gekrochen und waren gleich begeistert von unserem Erfolg. Dann die Ernüchterung, der Dorsch von meinem Vater war genau 8,5 kg. Karstens Dorsch der wesentlich kleiner aussah, überraschte mit stolzen 7,5 kg. Danach kam mein kleinerer Dorsch an die Waage, 8,1 kg Platz 2. Nun war klar, mein großer Dorsch ist die neue Nummer 1, aber hab ich meinen persönlichen Maßstab von > 10 Kilo erreicht? Ran an die Waage und dann folgte mein Jubelschrei: Endlich die 10 kg-Marke geknackt. 10,5 kg, Platz 1. Nach der Freude kam die Realität schnell zurück, wir müssen noch filetieren. Am nächsten Morgen starteten alle Boote in Richtung Erfolgsplatz. Wir kamen 10 Minuten später an als die Anderen und unsere Euphorie wurde gleich zunichte gemacht. Kein Biss bisher, bei 10 Mann. Das Echolot zeigte immer noch Sicheln und wir wollten es nicht wahr haben, dass wir keinen dieser Fische zum Beißen überreden konnten. Während die Anderen weiter fuhren, drifteten wir immer wieder über die Kanten und wechselten sämtliche Köder und Systeme, alles ohne Erfolg. Sämtliche Theorien über aufkommende Flut usw. waren unzutreffend. Bei abnehmendem Wasser am Abend, sollte eigentlich die schlechtere Zeit sein, hatten wir Erfolg und bei auflaufendem Wasser, wenn alles losgehen sollte, war kein Fisch bereit zu fressen. Manche Dinge bleiben halt unerklärlich und wir machten uns auf den Weg an unsere beliebte Schleppstelle. Peter, Gerrit, Tobi und ich wollten dann noch das versprochene Mittagessen besorgen und taten dies mit Erfolg. Wie all die Tage zuvor, war der Seelachs-Schwarm auch weiterhin an unserer Stelle unmittelbar vor der Hütte und wir fingen alle vier, unsere letzten Fische in Norwegen 2011. Danach stand das letzte gemeinsame Mittagessen auf dem Programm und anschließend die Reinigung der Boote und Hütten. Um 0:00 Uhr stand Abfahrt Richtung Oslo auf der Tagesordnung und wir verabschiedeten uns zum letzten Mal vom Namsenfjord. Leider sind die beiden Hütten unseres Vermieters verkauft worden und eine erneute Buchung der Häuser für 2013 ist nicht mehr möglich. Am nächsten Morgen um 11:00 Uhr kamen wir in Oslo an und die Strapazen der Autofahrt standen uns allen ins Gesicht geschrieben. Vor dem gemeinsamen Abendbuffet auf der Fähre war schlafen oberstes Gebot. Nach dem Buffet kam, wie alle 2 Jahre, die Siegerehrung. 1. Platz Sascha Team Zanderjäger mit 10,5 kg. 2. Platz Reinhard mit 8,5 kg. 3. Platz Karsten mit 7,5 kg. Der Preis für den gefangenen Exoten, wurde in 2 gesplittet, da kein Fisch dabei war der nur einmal bzw. zum ersten Mal gefangen wurde. Also wurde ein kapitaler Hering, sowie ein kapitaler Schellfisch zu den Siegern erklärt. Fänger waren die beiden Neulinge Walter und Peter Team Zanderjäger. Gegen 16:00 Uhr am nächsten Tag waren alle 13 Mann wieder zuhause und hatten jede Menge lustiges zu berichten.

 

Unsere Erfolgsköder:

Pilker:  jeglicher Art in 150- 250 Gramm.

Wobbler: Rapala Husky Jerk in 12 cm, tieflaufend, in allen Farben; Salmo Perch 15 cm tieflaufend in Barsch-Dekor

Gummiköder: Salt Shaker von Lunker City in 12 cm und allen Farben, wobei Salt`n Pepper überragte

Die Planungen für einen erneuten Trip 2012 sind im Gange und wir werden euch auch dann wieder berichten.